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Quantifizierung der Reaktion des Karstabflusses auf langfristige Klimaschwankungen am Blautopf

Als zweitgrößte und legendärste Karstquellen in Deutschland hat der Blautopf einen hohen wirtschaftlichen und ökologischen Schutzwert. Es ist wichtig zu verstehen, wie diese Karstwasserressource durch den anhaltenden Klimawandel beeinflusst wurde und wird. In dieser Studie wollen wir zu diesem Verständnis beitragen, indem wir die Reaktion des Karstwasserabflusses auf Klimaschwankungen in den letzten 70 Jahren am Blautopf quantifizieren.

Die historischen Langzeitaufzeichnungen zeigen, dass der tägliche Abfluss des Blautopfs zwischen 0,1 m3/s und 32,6 m3/s schwankt, mit einem Mittelwert von 2,3 m3/s. Aufgrund der Speicherkapazität reagiert der Grundwasserleiter auf Niederschlagsereignisse mit zeitlicher Verzögerung. Dies erschwert es, den Zeitpunkt und die Intensität des Spitzenabflusses der Karstquelle vorherzusagen, was für eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung jedoch von hoher Relevanz ist. Diese Aufgabe wird durch den Klimawandel, bei dem sich die Niederschlagsmuster verändern und die steigenden Temperaturen nicht nur die Verdunstung, sondern auch den Zeitpunkt der Schneeschmelze beeinflussen, noch schwieriger.

Zusammen mit dem IMPART-Projekt, das sich auf die Wasserqualität am Blautopf konzentriert, zielt diese Studie darauf ab, mit Hilfe statistischer Analysen und Zeitreihenmodellen ein tieferes Verständnis dafür zu erlangen, wie die Wassermenge an dieser Karstquelle geschwankt hat und schwanken wird. Die Forschungsergebnisse können dazu beitragen, Maßnahmen zum Schutz des Karstaquifers zu entwickeln, um sich an das künftige Klima anzupassen.

Tägliche beobachtete Karstabflussrate (grün), Niederschlag (blau) und Verdunstung (rosa) am Blautopf in den Jahren 1954-1955