Transportprozesse und räumlich-zeitliche Dynamik von Partikeln und Fäkalbakterien in Karstgrundwasserleitern (IMPART)
- Ansprechperson:
Prof. Dr. Nico Goldscheider
Dr. Nadine Göppert
M.Sc. Yanina Müller - Förderung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
- Starttermin:
2020
- Endtermin:
Apr. 2024
Projektbeschreibung:
Das Hauptziel des IMPART-Projekts besteht darin, durch hochauflösendes Monitoring und Multi-Tracer-Versuche, vertiefte Einblicke in die Transportprozesse zu gewinnen, welche die räumliche und zeitliche Dynamik von Partikeln, organischem Kohlenstoff und Fäkalbakterien in Karstsystemen bestimmen. Das Testgebiet ist der Blautopf auf der Schwäbischen Alb sowie das angeschlossene Blauhöhlensystem, in dem zwei zugängliche Wasserhöhlen die direkte Beobachtung von Strömung, Wasserqualität und Transportvorgängen innerhalb des aktiven Röhrennetzes ermöglichen.
Karstgrundwasserleiter (Karstaquifere) tragen in vielen Regionen, Städten und Ländern wesentlich zur Wasserversorgung bei. Sie bilden sich durch chemische Lösung in Karbonatgesteinen und bestehen aus einem Netzwerk von Röhren und Höhlen, die in die geklüftete Gesteinsmatrix eingebettet sind. Verunreinigungen, einschließlich fäkaler und pathogener Bakterien, können innerhalb des Röhrennetzes schnell über große Entfernungen transportiert werden und können Brunnen oder Quellen weitgehend ungemindert erreichen.
Daher wird die generell gute Wasserqualität an Karstquellen oft durch kurze, aber starke Kontaminationsereignisse unterbrochen. Suspendierte Mineralpartikel und organischer Kohlenstoff spielen entscheidende Rollen bei der Mobilisierung und dem Transport von Fäkalbakterien und anderen Verunreinigungen. Die genauen Prozesse und ihre räumliche und zeitliche Variabilität sind jedoch noch lange nicht vollständig verstanden.
Die Ergebnisse des IMPART-Projekts werden ein besseres Verständnis der Transportprozesse und der mikrobiellen Wasserqualitätsdynamik von Karstaquiferen ermöglichen, als Grundlage für ein verbessertes Management dieser wertvollen, aber verletzlichen Ressourcen.
Im Zusammenhang mit dem IMPART-Projekt arbeiten wir in einem weiteren Projekt daran, mit Hilfe statistischer Analysen und Zeitreihenmodellen ein tieferes Verständnis dafür zu erlangen, wie die Wassermenge an dieser Karstquelle geschwankt hat und schwanken wird.
Blautopf bei Blaubeuren