Modellierung
Die Abteilung Hydrogeologie des Instituts für Angewandte Geowissenschaften verfügt über langjährige Erfahrung in der numerischen Grundwassermodellierung für wissenschaftliche und angewandte Fragestellungen.
Hauptsächlich wird für die Simulation die Software FEFLOW® von DHI-WASY verwendet, mit der die Berechnung von Grundwasserströmung, Stoff- und Wärmetransport in porösen sowie homogen geklüfteten Medien möglich ist. Zusätzlich werden je nach Anwendungsfall MODFLOW-Applikationen und andere Software-Tools eingesetzt.
Strömungsmodellierung
Mit Hilfe numerischer Strömungsmodelle können die komplexen natürlichen Prozesse des Grundwasserflusses nachgebildet sowie die Auswirkung von Eingriffen in das Grundwasser prognostiziert werden. Dies gilt beispielsweise für Langzeitprognosen im Zusammenhang mit Eingriffen ins Grundwasser bei großen Bauvorhaben oder für Fragen rund um die Trinkwassergewinnung aus Grundwasserleitern. Durch numerische Modelle können hier quantitative Aussagen über nachhaltige Förderraten, erwartete Grundwasserstände bzw. Absenkungsbeträge sowie über Zustrombereiche getroffen werden.
Stofftransportmodellierung
Die komplexen und zum Teil reaktiven Transportprozesse, denen gelöste Stoffe im Grundwasser unterliegen, laufen oft nur sehr langsam ab. Hier sind numerische Modelle Stand der Forschung insbesondere hinsichtlich Langzeitprognosen, z.B. von Schadstoffausbreitung bei Grundwasserkontaminationen und Altlasten, der Wirksamkeit von Sanierungsmaßnahmen oder der Ausweisung von Schutzzonen auf der Grundlage von Verweilzeiten.
Wärmetransportmodellierung
Die thermische Nutzung des Grundwassers ist eine kostengünstige und effektive Methode zur Gebäudeheizung oder -kühlung. Auch die Speicherung von Wärme (z.B. Prozessabwärme) im Untergrund spielt eine zunehmende Rolle. Zur Vermeidung von Nutzungskonflikten mit benachbarten Anlagen, Trinkwassergewinnung oder Grundwasserökosystemen werden im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Genehmigungsverfahren langfristige Vorhersagen verlangt, die mittels numerischer Wärmetransportmodellierungen berechnet werden. Eine große Rolle spielen dabei neben den geologischen und hydrogeologischen Voraussetzungen unter anderem Faktoren wie die optimale Positionierung von Brunnen, Nutzungstemperaturen und benötigte Förderraten.
Anfragen bitte an Dr. Tanja Liesch