Kaltenbrunn Alexander Kaltenbrunn

Alexander Kaltenbrunn

Hydrogeologische Untersuchungen im Karstaquifer Briloner Massenkalk

  • Ansprechperson:

    Nico Goldscheider, Nadine Göppert, Alexander Kaltenbrunn

  • Starttermin:

    2020

  • Endtermin:

      2023

Die Trinkwasserversorgung der Stadt Brilon (Hochsauerlandkreis, Nordrhein-Westfalen) wird maßgeblich durch das Grundwasser des Karstaquifers Briloner Massenkalk gewährleistet. Der Briloner Karstaquifer wird durch devonische Massenkalke mit einer Mächtigkeit bis zu 1000 m aufgebaut. Dabei entwässert der größte Teil des Karstgrundwassers über die Alme- und Moosspringquellen am Nordrand des Aquifers, wo der Massenkalk an hydraulisch undurchlässige Tonschiefer des Karbons grenzt. Der Almequellteich besteht aus mehr als 100 Einzelquellen, von denen die meisten unterhalb des Wasserspiegels im aufgestauten Teich liegen. Zusammen weisen die Alme- und Moosspingquellen eine mittlere Schüttung von 832 L/s auf, das hydrogeologische Einzugsgebiet beläuft sich insgesamt auf etwa 100 km2. Die Briloner Hochfläche ist durch typische Karstphänomene wie Bachschwinden, Dolinen, Trockentäler und Kalkkuppen geprägt. 

Da der anstehende Kalkstein durch eine hohe Reinheit geprägt ist, wird der Briloner Massenkalk von verschiedenen Steinbruchbetrieben großflächig als Rohstoff abgebaut.  

Der Obergraben bildet den hauptsächlichen Abfluss des Almequellteichs
Einzelquelle Nr. 104 am Almequellteich

 

 

 

 

 

 

 

 

Trotz einer langen Forschungsgeschichte sind die hydrogeologischen Verhältnisse bis heute nur unzureichend bekannt. Um die Trinkwasserversorgung aus dem Karstaquifer vor dem Hintergrund aktueller Problemen wie etwa dem Klimawandel mit außergewöhnlich niederschlagsarmen Sommern langfristig zu gewährleisten, sind umfassende hydrogeologische Untersuchungen vorgesehen. Im Rahmen des Projektes werden dazu von der Abteilung Hydrogeologie des Instituts für Angewandte Geowissenschaften in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Brilon verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Dazu zählen neben hydrochemischen und mikrobiologischen Untersuchungen der Grund- und Oberflächenwässer auch Markierungsversuche und eine Speichermodellierung des Karstgrundwasser-Reservoirs. Zudem soll eine Vulnerabilitätskartierung die verschiedenen Gefahrenpotentiale darstellen. Übergeordnetes Ziel des Projektes ist ein vertieftes hydrogeologisches Verständnis des Briloner Karstgrundwasserleiters.

Moosspring-Quellbereich am Nordrand der Briloner Hochfläche
Wolfsknapp-Bachschwinde am Ostrand der Briloner Hochfläche