Potentiale und Risiken urbaner Grundwasserleiter im Integrierten Urbanen Wassermanagement – Eine mexikanische Fallstudie

  • Ansprechperson:

    M.Sc. Stefanie Kralisch
    Prof. Dr. Nico Goldscheider

  • Förderung:

    Internationales Büro des BMBF (bis Feb. 2013)

  • Starttermin:

    März 2010

  • Endtermin:

    Dezember 2013

Projektbeschreibung

Oberflächennahe urbane Grundwasserleiter sind als Wasserquelle und Senke ein Schlüsselelement im urbanen Wasserkreislauf. Im Gegensatz zu tiefen Grundwasserleitern mit besserer Wasserqualität sind sie (a) anfälliger für Verschmutzungen durch urbane Landnutzung, (b) beeinflussen in direkter Weise die urbane Infrastruktur, durch Kellervernässung und Infiltration in die Kanalisation, (c) sind leicht zugänglich und ihre Nutzung ist schwer kontrollierbar. Durch letzteres werden sie zwar oft genutzt, aber selten geregelt bewirtschaftet.

In der vorliegenden Studie wird am Fallbeispiel San Luis Potosí, einer Agglomeration von 1.1 Mio EW im semi-ariden Klima Zentralmexikos, ein Bewertungsrahmen für das Nutzungspotential oberflächennaher urbaner Aquifere im Rahmen des IUWM (Integrierten Urbanen Wassermanagements) entwickelt. Die Bewertungskriterien umfassen die Aquifergeometrie, Fließregime, Wasserqualität, existierende Nutzung und potentiellen Wasserbedarf. Zur Modellierung der integrierten urbanen Wasserbilanz und zum Vergleich verschiedener Szenarien im Rahmen des IUWM wird die Software WEAP (Water Evaluation and Planning System) verwendet. Die Umsetzungsmöglichkeiten werden vor dem Hintergrund der Möglichkeiten des mexikanischen Wasserrechtssystems und der Institutionenanalyse des lokalen Wassersektors bewertet.

Teil des Projektes war das vom IB-BMBF und CONACYT geförderte bilaterale Kooperationsvorhaben „Planungswerkzeuge für energieeffizientes und klimawandelsicheres Management urbaner Wasserressourcen“ (03.2010-12.2011) zwischen KIT und UNAM. Neben der Wasserbilanzierung und verschiedener Geländearbeiten vor Ort wurden in diesem Rahmen zwei bilaterale Workshops mit Teilnehmern aus Behörden, Nutzerverbänden, Forschungsinstituten, Firmen und des lokalen Wasserversorgers organisiert. Die Präsentationen und Diskussionsrunden umfassten dabei drei Themenkomplexe: Konzepte und Instrumente für IUWM, Probleme und Lösungsansätze in San Luis Potosí, und die Entwicklung von Managementszenarien.