Grundwasser in alpinen Karstgebieten – hydrogeologische Untersuchungen im Wettersteingebirge

Projektbeschreibung

Alpine Karstwasserressourcen werden für die Trinkwasserversorgung großer Städte genutzt; weite Regionen im Umland profitieren vom Wasserreichtum. Aufgrund der schlechten Zugänglichkeit sind alpine Grundwasserleiter bislang wenig erforscht. Daher finden derzeit hydrogeologische Untersuchungen im Wettersteingebirge statt, einem Gebirgsmassiv in den bayerischen Alpen mit Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze (2962 m). Es wird aus dem sehr mächtigen Wettersteinkalk aufgebaut. Zahlreiche Karstquellen entspringen in tiefen Schluchten und an den Talflanken der steilen Gebirgskämme.

Im Sommer 2011 und 2012 wurden zwei kombinierte Markierungsversuche mit insgesamt sechs Tracereingaben durchgeführt. Dabei wurden Fluoreszenztracer mit versickerndem Schmelzwasser direkt in den Untergrund eingeleitet und der Tracerdurchgang an zahlreichen Quellen beobachtet. Somit konnten Quelleinzugsgebiete eingegrenzt und die starke Variabilität der unterirdischen Entwässerung und der Fließgeschwindigkeiten gezeigt werden. In Kombination mit natürlichen Tracern (u.a. hydrochemische Parameter und Isotope) kann eine hydrogeologische Modellvorstellung entwickelt werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Links: Blick von der Alpspitze in Richtung Zugspitze, mit dem Höllentalkar und dem Höllentalferner. Das gesamte Gebirge wird aus dem mäßig verkarsteten Wettersteinkalk aufgebaut. Rechts:Tracer-Eingabe am 16. Juli 2011 im Grieskar des Wettersteingebirges zur Untersuchung der unterirdischen Fließwege und -zeiten. Verwendeter Tracer: Uranin.